Dritte deutschlandweite Immobilienumfrage veröffentlicht
Eine Frage, die sich nicht nur Makler stellen: Wie hat sich der Immobilienmarkt im vergangenen Jahr entwickelt? Was hat die Corona-Pandemie für Auswirkungen und was wird im Immobiliensektor für die Zukunft erwartet? Die im Frühjahr vom Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) veröffentlichte deutschlandweite Immobilienumfrage deckt auf: Immobilienexperten prognostizieren pessimistischere Annahmen als noch vor einem halben Jahr.
Preiserwartung für Immobilien - 727 Experten geben Prognose ab
Fahrländer Partner Raumentwicklung ist ein privates, unabhängiges Beratungs- und Forschungsunternehmen mit Sitz in Zürich. Mit seinem interdisziplinären Team bearbeitet FPRE Themen der räumlichen Entwicklung, mit speziellem Fokus auf die ökonomische und demographische Dynamik des genutzten beziehungsweise nutzbaren Raums. Das sind Themen, die nicht nur Maklerbüros interessieren.
An der dritten deutschlandweiten Umfrage von FPRE beteiligten sich 727 Experten aus allen Bundesländern. Die Ergebnisse der Umfrage werden zu Preiserwartungsindizes verdichtet. Die Indizes geben eine Indikation für die künftige Entwicklung verschiedener Immobiliensegmente.
Preisstabilität bei Wohnimmobilien
Für die kommenden 12 Monate erwarten 60 Prozent der Umfrage-Teilnehmer überwiegend stabile Preise im Segment „Wohnimmobilien“. 25 Prozent erwarten weiterhin steigende Preise, 15 Prozent prognostizieren eine negative Preisentwicklung. Bei den Einfamilienhäusern sind die Experten etwas optimistischer als bei den Eigentumswohnungen. Bei den Wohnungsmieten erwarten die Teilnehmer in den meisten Bundesländern eine Seitwärtsbewegung.
Anlagenotstand treibt die Preise bei Wohnimmobilien
Die Teilnehmer der Umfrage erwarten für die kommenden zwölf Monate überwiegend stabile Preise für Wohneigentum. Obwohl der Preiserwartungsindex mit 9.9 Punkten zwar deutlich tiefer ist als vor einem halben Jahr (59.4 Punkte), bleibt er im positiven Bereich. 60% der Teilnehmer erwarten Preisstabilität, 25% erwarten weiterhin steigende Preise und 15% Prozent erwarten eine negative Preisentwicklung beim Wohneigentum. Bei den Einfamilienhäusern (Preiserwartungsindex: 14.9 Punkte) sind die Experten etwas optimistischer als bei den igentumswohnungen (8.9 Punkte).
Es ist erfreulich, dass offensichtlich keine Welle von Zwangsverwertungen zu erwarten ist. Die staatlichen Hilfen und die tiefen Zinsen bewirken positive Effekte.
Bei den Wohnungsmieten erwarten die Teilnehmer in den meisten Bundesländern eine Seitwärtsbewegung. Dass der entsprechende Preiserwartungsindex mit -5 Punkten knapp negativ ist, liegt am großen Gewicht Berlins. Der Mietendeckel lässt das Bild dort anders erscheinen: Mit 36% erwartet hier ein beträchtlicher Anteil sinkende oder stark sinkende Wohnungsmieten und der Preiserwartungsindex ist mit -30.2 Punkten klar negativ. Bei den Transaktionspreisen für Mehrfamilienhäuser wird weiterhin von einem stabilen oder weiter steigenden Verlauf ausgegangen (Preiserwartungsindex: 14.1 Punkte). Hier gibt es aber deutliche regionale Unterschiede. Die Spanne der Indizes der Bundesländer reicht von -27.4 Punkten (Berlin) bis zu über 50 Punkten (Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen). “Der Anlagenotstand treibt die Preise trotz Rezession und verstärkten Eingriffen bei den Wohnmieten“, so Fahrländer.
Einfluss der Pandemie auf den Immobilienmarkt
Bleibt das Segment der Wohnimmobilien weitestgehend von der Corona-Pandemie unberührt, wird der Einfluss laut Experten im Bereich des Büro- und Geschäftsmarktes deutlich spürbar sein. Der Preiserwartungsindex für Büroflächen ist tiefer als noch im Herbst vergangenen Jahres. Und auch bei den Transaktionspreisen für Büro- und Geschäftshäuser erwarten die Experten eine Negativentwicklung. Erwartet wird zudem ein starker Leerstand. 71 Prozent der Teilnehmer erwarten einen Mietzinsrückgang als direkte Folge der Pandemie.
Die Ergebnisse der Studie zusammengefasst:
- überwiegend stabile Preisentwicklung bei deutschen Wohnimmobilien
- weiter steigende Preise für Wohnimmobilien
- sinkende Mieten für Büroflächen
- sinkende Transaktionspreise Büro- und Geschäftshäuser
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